Schloss Runkelstein, auf einer felsigen Erhebung nahe Bozen in Südtirol thronend, ist eine beeindruckende Burganlage, die sich durch ihr einzigartiges Ensemble von profanen Fresken auszeichnet. Errichtet Ende des 12. Jahrhunderts, bietet Schloss Runkelstein mit seinen detailreichen Wandmalereien einen wertvollen Einblick in die Gedankenwelt und die künstlerischen Ausdrucksformen des Mittelalters. Der Beiname „Bilderburg“ verweist auf diese bemerkenswerte Sammlung von Fresken, darunter Darstellungen von ritterlichen Tugenden, Jagdszenen und höfischen Festlichkeiten, die das tägliche Leben und die mythologischen Vorstellungen der damaligen Zeit abbilden. Die Burg selbst, von den Brüdern Niklaus und Franz Vintler im 14. Jahrhundert erworben und ausgestaltet, ist ein fester Bestandteil der südtiroler Geschichte.
Die zahlreichen Räume und Säle erzählen ihre Eigenheiten und Geschichten. Besonders bedeutend sind die prachtvollen Darstellungen der Artus-Sage und anderer höfischer Epen, welche die Wände des Sommerhauses schmücken. Diese zeigen das Idealbild des Rittertums und dienten der höfischen Gesellschaft als Spiegel und Lehrstück. Die konservierten Fresken sind in ihrer Art und Vollständigkeit einzigartig für den gesamten deutschsprachigen Raum und gelten als künstlerischer Hochpunkt gotischer Laientradition. Eine Besichtigung von Schloss Runkelstein ist nicht nur ein Gang durch die Geschichte, sondern ebenso eine Begegnung mit dem mittelalterlichen Weltbild und der Kunstfertigkeit jener Epoche. Heute zählt Schloss Runkelstein zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Südtirol und lädt Besucher dazu ein, dem Echo der Vergangenheit in den uralten Hallen zu lauschen oder die beeindruckende Landschaft von den Zinnen der Burg aus zu bewundern. Es ist ein Ort, der zu jeder Jahreszeit die Magie des Mittelalters mit dem Charme Südtirols verbindet.