Nordfriesische Nordseeküste mit dem Wohnmobil

Ich melde mich heute aus der Sommerpause zurück und muss gestehen, dass ich wieder einmal festgestellt habe, dass die kleinsten und einfachsten Stellplätze oftmals die schönsten sind. Für ein neues Buch, dass im Frühjahr 2018 im Bruckmann-Verlag erscheinen wird, war ich in diesem Sommer an der deutschen Nordseeküste zur Recherche unterwegs. Zwischen Papenburg und Sylt habe ich mir zahlreiche Stellplätze und Campingplätze angeschaut, ich habe die deutschen Inseln erkundet, war im Watt unterwegs und habe sehr viel Glück mit dem Wetter gehabt. Denn schönes Wetter ist das A und O, wenn man Bilder für einen Reiseführer erstellen möchte.

Während ich mit der ostfriesischen Küste ohnehin schon aus privaten Gründen sehr gut vertraut bin, war mir die nordfriesische Küste in manchen Abschnitten noch unbekannt. Aber genau hier haben mich zwei kleine Wohnmobilstellplätze positiv überrascht und meiner Frau und mir wunderbare Nächte beschert. Unsere Fahrt brachte uns unter anderem mit der Fähre von Wischhafen über die Elbe nach Glückstadt. Da es an dem Tag schon spät geworden war, kam uns der Stellplatz in Brokdorf gerade recht. Gut, Brokdorf ist bundesweit nicht gerade wegen einer Sehenswürdigkeit bekannt, sondern vielmehr wegen des dortigen Kernkraftwerks. Es gibt definitiv angenehmere Bauten in der Nähe eines Übernachtungsplatzes, aber die Aussicht auf die Elbe war beim abendlichen Spaziergang natürlich dennoch grandios.

Die großen Containerschiffe zogen auf dem Weg zwischen Hamburg und der Nordsee an uns vorbei und wir erinnerten uns gerne daran, dass wir vor vielen Jahren auf genau so einem Frachtschiff von Buenos Aires kommend eben diesen Fluss in die Hansestadt befuhren. Doch heute waren wir mit dem Wohnmobil unterwegs. Unser Kastenwagen stand auf der befestigten Fläche hinter dem Deich, in bester Gesellschaft mit anderen Wohnmobilen und wir bezahlten die Übernachtung mittels

Einwurf in einen Briefkasten. So einfach kann das gehen und so läuft es ja bei unserem eigenen Wohnmobilstellplatz in Nordkirchen ja auch.

Nach einer sehr ruhigen Nacht ging es wieder an die Arbeit. Einige Orte und Sehenswürdigkeiten standen auf dem Programm der nächsten Tage. Büsum und das Eidersperrwerk wollten fotografiert werden und in St. Peter-Ording lernten unsere Reifen den Sand des dortigen Strandes kennen. Bei stürmischen Wind hatten wir ein wenig Sorge, dass unser Kastenwagen gesandstrahlt wird, aber alles ist gut gegangen. In Friedrichstadt schlenderten wir durch die kleinen Sträßchen der sehenswerten Altstadt, in Husum waren wir auf den Spuren von Theodor Storm und zwischen Nordstrand und Dagebüll lernten wir die Hamburger Hallig kennen.

Schon die Anfahrt überraschte uns. In derart abgelegener Lage gab es eine einwandfrei asphaltierte Straße, wie man sie sich in vielen anderen Teilen des Landes wünschen würde. Über Kilometer fährt man durch eine Landschaft, bei der man das Gefühl erhält, man sei einer der letzten Menschen des Planeten. So ruhig und friedvoll wie die Landschaft ist es schließlich auch am Ansinck-Haus, wo sich ebenfalls gleich hinter dem Deich ein Parkstreifen für Wohnmobile befindet. Auch hier funktioniert die Bezahlung nach dem Vertrauensprinzip und man bezahlt mittels
Briefumschlag. Danach sollte man aber unbedingt die Fahrräder vom

Heckträger nehmen und noch eine kleine Radeltour einlegen. Mangels Fahrräder waren meine Frau und ich auf Schusters Rappen unterwegs. Und zwar wollten wir noch auf die Hamburger Hallig. Fast vier Kilometer schnurgerade Strecke legt man zurück. Man passiert ein Naturschutzhaus, wird von Schafen begleitet und kann auf einem kleinen Lehrpfad durch die Salzwiesen streunen, um am Ende des Wegs auf dem kleinen Hügel der Hallig den Sonnenuntergang zu genießen.

Ein Traum von Landschaft inklusive einem ebenfalls sehr ruhigen Stellplatz, auf dem man für wenig Geld wunderbar ruhig nächtigen kann. Natürlich haben wir auch andere Stellplätze genutzt, doch diese beiden in Brokdorf (GPS: 53.864430, 9.316749) und an der Hamburger Hallig (GPS: 54.615182, 8.871968) sind uns ganz besonders in Erinnerung geblieben und erhalten von mir das Prädikat empfehlenswert.

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