Mit dem Wohnmobil an den Niederrhein
Für mich als Ruhrgebietler liegt die Region des Niederrheins gleich vor der Tür.
Eine ebene Landschaft auf der anderen Rheinseite, die zu Radtouren und auch Wanderungen einlädt. Ideal, um mal mit dem Wohnmobil ein Wochenende dort zu verbringen. Genauso haben meine Frau und ich das vor kurzer Zeit mal wieder gemacht.
Schon oft waren wir natürlich am Niederrhein unterwegs und wir erinnern uns gerne zurück an die völlig ruhige Nacht in unserem VW-Bus auf dem Wohnmobilstellplatz in Schenkenschanz. Der Stellplatz besteht eigentlich nur aus einem kleinen Parkplatz. Und Schenkenschanz?
Das ist eines der drolligsten Dörfer, die man sich vorstellen kann. Es gehört zu Kleve, befindet sich aber mitten in einem Naturschutz- und Überschwemmungsgebiet des Rheins. Doch die besiedelte Fläche befindet sich etwas erhöht und ist mit einer Hochwasserschutzmauer umgeben. Das wirkt beinahe so wie ein mittelalterliches Städtchen. Heute gibt es aber nur noch selten so ein Hochwasser, dass der Ort komplett vom Rhein umschlossen ist. Für Wohnmobilfahrer ist das zudem besser so, denn der Stellplatz befindet sich außerhalb der Schutzmauer.
Aber das war damals. Dieses Mal reisten wir etwas weiter südlich und weniger am Rhein, sondern mehr an der niederländischen Grenze entlang. Wir übernachteten in Wachtendonk auf dem kleinen, kommunalen Stellplatz direkt an der Nette. Der Platz bietet neben einer Ver- und Entsorgung nicht allzu viel. Aber vor allen Dingen Ruhe, und das direkt am Rande der Altstadt. Das ist doch was.
beim rohrdommel projekt an der netteVon dort fuhren wir in den frühen Morgenstunden in Richtung Nettetal, genauer gesagt zum Großen De-Witt-See. Der dortige Campingplatz interessierte uns weniger, wir sind ja gerade erst aufgestanden. Vielmehr wollten wir am Seeufer entlang zum Rohrdommel-Projekt.
Die Rohrdommel ist ein stark gefährdeter Vogel aus der Familie der Reiher und man hat hier am Ufer der Nette und des Sees wunderbaren Lebensraum für den Vogel geschaffen. Zwischen den vielen Gewässern wandert man umher und gelangt zu einem Vogelbeobachtungsturm. Alleine waren wir trotz der frühen Stunde nicht. Viele Fotografen und Ornithologen teilten sich den Anblick der Natur mit uns. Aber die Rohrdommel, die ließ sich nicht blicken.
Auf dem Weg nach Norden passierten wir noch die Krickenbecker Seen und machten Station auf niederländischer Seite. In Arcen lockt das gleichnamige Schloss zu einem Besuch. Außerdem fließt dort die Maas, wo wir doch gleich mal an der Promenade flanierten.
Wieder zurück auf deutscher Seite statteten wir dem Wallfahrtsort Kevelaer einen Besuch ab. Sehr beeindruckend auf für Menschen, die mit der Religion nichts am Hut haben. Die zentral gelegene Gnadenkapelle ist umgeben von der Kerzenkapelle, der Sakramentskapelle und der Basilika St. Marien. Auch wir zündeten auf dem Kapellenplatz an der Seitenwand der Kerzenkapelle eine Kerze an, bevor wir uns auf den Weg nach Kalkar machten, wo wir die Auswahl zwischen zwei Wohnmobilstellplätzen hatten.
Den kleineren Stellplatz direkt am Ortsrand von Kalkar besichtigten wir zuerst. Doch er wirkte unaufgeräumt. Wohnmobile standen kreuz und quer und ließen kaum mehr Platz für Neuankömmlinge. Wir fühlten uns nicht willkommen, hat jeder Wohnmobilist sicher mal irgendwo erlebt. Also fuhren wir weiter. Es sind ja nur wenige Kilometer bis zum Womopark Schloss Moyland.
Abgesehen vom angrenzenden Schloss gibt es fußläufig nicht viel zu sehen. Doch das war uns gerade recht. Immerhin hatten wir an dem Tag schon genug besichtigt. Wir waren überrascht über die Größe des Platzes.
Auf der linken Seite der Zufahrt hat es sich etwas geknubbelt, weil dort die Stellflächen mit Stromanschluss liegen. Doch auf Strom konnten wir gut verzichten, daher nahmen wir die große Wiese auf der rechten Seite in Augenschein und konnten uns dort zwischen wenigen anderen Wohnmobilen breit machen.