In den Tälern von Südtirol

Südtirol ist eine wunderbare Reiseregion, auch mit dem Wohnmobil. Das schon mal vorab. Allerdings ist Südtirol auch nicht immer ganz preisgünstig. Campingplätze und auch die wenigen Wohnmobilstellplätze, die es zwischen dem Stilfser und dem Grödner Joch gibt, nehmen teilweise Gebühren, die viele Reisende als hoch betrachten.

Wenn wir das mal außen vor lassen und uns um das kümmern, was in Südtirol wirklich hoch ist, dann sind wir schon bei den Bergen und den Pässen. Am bekanntesten dürfte wohl der Brennerpass als Grenzübergang zwischen Österreich und Italien sein. Doch nicht wenige kennen den Brenner, wie er liebevoll abgekürzt wird, und Südtirol nur als Zwischenstation auf dem Weg zum Gardasee. Doch gerade die Täler dieser deutschsprachigen Region in Italien, die in Ost-West-Richtung verlaufen, haben auch einen besonderen Reiz.

Im Westen bietet sich zum Beispiel der Besuch des Vinschgaus an. So heißt das Tal zwischen Meran und dem Reschenpass. Der Reschenpass ist ebenfalls Grenzübergang zwischen den beiden Staaten Österreich und Italien und mir fällt es manchmal schwer, ihn als Pass zu betrachten. Natürlich ist er über 1.500 Meter hoch, doch wer einmal auf der südlichen Seite hinauf oder hinab gefahren ist und dabei die weiten Kurven genießen durfte, der versteht vermutlich die Aussage. Ein ganz anderes Kaliber ist da das Stilfser Joch, das nach Süden hin abzweigt und mit 45 Spitzkehren daherkommt. Wer nur das Stilfser Joch erleben möchte und gar nicht weiter in die Lombardei will, der sollte sein Wohnmobil, seine Nerven und die Nerven der hinter ihm fahrenden Motorradfahrer schonen. Denn in Trafoi gibt es nicht nur einen schönen, ruhigen Campingplatz, sondern auch eine Bushaltestelle, von der aus man sehr günstig mit öffentlichen Bus hinauf zum Passübergang fahren kann.

Im Osten von Südtirol breitet sich hingegen das Pustertal aus. Ein Seitental führt uns zum Pragser Wildsee. Dort gibt es nicht nur kleine, private Stellplätze, auf denen man sehr einfach aber ruhig übernachten kann, sondern auch die Möglichkeit, den wirklich wunderschönen See bei einer kurzen Wanderung zu umrunden. Nicht weit von dort entfernt wartet auch das Grödner Joch mit dem Grödner Tal, durch das man zur berühmten Seiser Alm gelangt. Sie ist die höchstgelegene Alm Europas. Auf dem Weg dorthin durchquert man eine kleine Ortschaft namens Kastelruth, bekannt für die gleichnamigen Spatzen, die im gesamten deutschsprachigen Raum ihr Gesangstalent zeigen.

Am Ortsrand von Kastelruth findet man übrigens die Gaststätte Sporthütte. Dort darf man auf dem schotterigen Parkplatz hinter dem Haus sein Wohnmobil abstellen und mit Blick auf das Schlerngebirge übernachten. Vorausgesetzt wird, dass man in der Gaststätte einkehrt, was man aber angesichts der großen Pizza-Auswahl gerne macht. Mit zwei Personen haben wir uns dort für 25 Euro pappsatt gegesssen, etwas getrunken, übernachtet und den Abend mit Blick auf den Schlern genossen. Für Südtiroler Verhältnisse ist das durchaus ein passabler Preis.

Im Zentrum der großen Täler breitet sich die Hauptstadt Südtirols aus. Auch Bozen ist natürlich einen Besuch wert. Hier lockt vor allen Dingen die Altstadt mit ihren schönen Einkaufszonen und vor allen Dingen ihren Laubengängen so wie in der weiter südlich gelegenen und nicht minder sehenswerten Stadt Brixen. In allen genannten Städten gibt es Übernachtungsmöglichkeiten, die mal mehr, mal weniger gut ausfallen. Bozen hat zum Beispiel einen leider nicht ganz zentralen Wohnmobilstellplatz, während Brixen mit einem Campingplatz ausgestattet ist. Letztendlich bleiben aber noch viele weitere Übernachtungsmöglichkeiten in den Tälern und an den Seen von Südtirol.

Gute Reise in den Norden Italiens!

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